Ein Basiskochbuch „Kochschule – Die Bibel der guten Küche“ vom Altmeister Eckart Witzigmann auf den ich durch die hervorragende Show Witzigmann & Roncalli Bajazzo wieder aufmerksam wurde. In manchen Foren liest man, dass dieses Buch lieblos und uninspiriert sei. Ich bin der Ansicht, das man dies nicht so pauschal sagen kann.
Eckart Witzigmann trägt nicht umsonst den Titel „Jahrhundertkoch“
Zum ersten ist dies ein Grundkochbuch, d.h. auch ein Anfänger kann damit arbeiten, es ist reichlich bebildert und erklärt deutlich die einzelnen Zubereitungsarten, was noch durch etwas Warenkunde abgerundet wird. Diese genauen Beschreibungen gibt es allerdings nicht für alle Rezepte. So manche Anleitung ist bestenfalls ein Zweizeiler.
Eckart Witzigmann zeigt viele Rezepte, diese aber oft nur als Kurzanleitungen
Aber auch fortgeschrittene Hobbyköche können noch einiges lernen, so gibt es Kapitel zu Sülzen, Terrinen, Saucen, Schalen und Krustentieren, Fisch, Fleisch und Desserts. Nicht alles ist neu, viele Dinge findet man auch in anderen Kochbüchern, doch hier sind alle Zubereitungen handlich in einem Band zusammengefasst. Das größte Manko des Kochbuchs von Eckart Witzigmann ist sein Stil. Es ist spröde und im alten Stil geschrieben. Dieses Kochbuch ist eher eine Art Gebrauchsanweisung. Präzise aber auch ohne oder mit wenig Gefühl oder Emotionen. Die „Kochschule“ nehme ich nur dann, wenn ich kein entsprechendes Rezept bei Jamie finde. Auch wenn die Rezepte gut und nachkochbar sind, fehlt etwas der Spaß.
Der größte Unterschied zu den Büchern von Jamie Oliver ist, dass es dem Briten gelingt die Begeisterung für das Kochen zu vermitteln, die er selbst zu verspüren scheint. Wer der Droge Kochen noch nicht Verfallen ist, sollte sich Witzigsmanns Kochschule nicht unbedingt als erstes zulegen, sondern erstmal mit Jamie Oliver beginnen. Wer aber schnörkellose und emotionsarme Informationen will, ist mit dem Buch des Österreichers bestens bedient, es ist ein Lehrbuch im besten Sinne.