An der Ostsee haben wir schattige 10°C und Nieselregen, definitiv kein Wetter um raus zu gehen. Man kann notfalls mal 100 Meter an der Strandpromenade entlang schlendern, bereits ein etwas längerer Spaziergang von 500 Meter schreckt ab. Das Einzige, das auch nur im Entferntesten erstrebenswert erscheint, ist mit einer Tasse Tee oder etwas Stärkerem am Kamin zu sitzen und auf besseres Wetter zu hoffen.
Der Film „Date Night“ ist eine nette kleine Gangsterkomödie
Da das leider nicht wirklich möglich ist, haben wir uns am Freitag gegen 18:00 auf den Weg ins Kino gemacht. Schon am Tag vorher hatten wir gesehen, dass der Film „Date Night“ im Kino in Heringsdorf läuft. Wir sind auf Nummer sicher gegangen, haben uns Karten für die 20:15 Vorstellung geholt und haben uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Das ist ohne Reservierung übrigens gar nicht so einfach. Nach einem Fehlversuch in einem Hotelrestaurant an der Strandpromenade, betraten wir das etwas spießig aussehende Restaurant des Hotels Ostende.
Nach einem ziemlich guten Essen und einem Gläschen hervorragenden Wildpflaumenlikör vom Gut Schwechow, machten wir uns auf den Weg in Richtung Kino.
Wir mussten noch ein Wenig im Vorraum warten und so konnten wir uns alte Fotos des Lichtspielhauses ansehen. Die Fotos aus dem Jahr 1958 zeigten das damals vermutlich auch nicht neue Kino, dass seither vermutlich gar nicht der nur extrem behutsam renoviert wurde. Es hat so gar nichts mit den heutigen modernen Kinos gemein. Es gab eher Sitzgruppen als Reihen undganz vorne standen mehrere Sofas. Sehr merkwürdig, aber irgendwie charmant und total retro.
Der Film „Date Night“ hat leider einige Längen, obwohl es den Einen oder Anderen netten Gag gibt
Über den Film lässt sich nicht all zu viel erzählen. Wer den Trailer gesehen hat, kennt schon die meisten guten Szenen. Der Film ist definitiv nur was für Regentage. Trotzdem waren die € 6,- pro Karte kein Totalverlust.
Grob gesagt geht es um ein spießiges Vorstadtehepaar, dass sich einen besonderen Abend gönnen will. Dafür gehen sie in ein neues In-Restaurant, für das sie natürlich nicht reserviert haben. Eigentlich könnten sie jetzt aufgeben und heimfahren, stattdessen ergattern sie einen Tisch, den eigentlich ein Anderer reserviert hat. Leider ist dies der Tisch eines Gangsterpärchens, mit dem sie prompt verwechselt werden. Nun folgt ein ganzes Feuerwerk absurder und teilweise lustiger Szenen, bei denen unter anderem ein halbnackter Mark Wahlberg mitspielt. Trotzdem reicht der muskulöse Oberkörper eines Ex Models und ein paar, zum Teil ganz guter Gags, nicht aus, um das Publikum 88 Minuten bei Laune zu halten. Schade, aus dem Stoff hätte man mehr machen können. An den Schauspielern lag es bestimmt nicht, denn die Figuren waren bis in die Nebenrollen sehr gut besetzt.