Die Bahn kommt das war mal der Werbeslogan mit der der Staatskonzern seinen Kunden versprach, dass sie pünktlich von A nach B kommen. Diesen Slogan hört man nicht mehr so oft und das vermutlich auch zu Recht, auch wenn der Vorstand nicht müde wird zu beteuern, dass fast alle Züge pünktlich seien. Aus der subjektiven Sicht eines Reisenden sieht das alles ganz anders aus.
Ich sitze hier gerade (16.09.2014) mit vielen anderen Fahrgästen im Zug ICE 725. Ursprünglich fuhr der Zug planmäßig um 16.21 Uhr aus Düsseldorf in Richtung München ab. Kurz nach Verlassen des Düsseldorfers blieb der Zug mit einen Defekt liegen. Inzwischen liegen wir seit mehr als 2,5 Stunden auf dem Gleis und es tut sich nichts. Auch der anwesende Notfallmanager und die Techniker trugen nicht zur Lösung bei.
Nach langer Wartezeit spendierte das Unternehmen allen Reisenden ein Freigetränk und taut den Notproviant für den Abend auf.
Die Bahn wirkt bei Pannen leicht überfordert
Es ist inzwischen 19.20 Uhr und es tut sich auch nach 3 Stunden immer noch nichts. Gegen 19.40 wurden die Passagiere vom hinteren in den vorderen Zugteil umgesiedelt und schon fünf Minuten später rollt der Zug langsam in die Station. Allerdings nicht nach Düsseldorf sondern nach Köln, was allerdings auch egal war. Der Zug, der ursprünglich über Frankfurt nach München fahren sollte, endet in Nürnberg, was mir allerdings recht ist. So hat eine Fahrt, die üblicherweise nur gut 1,5 Stunden dauern sollte, immerhin fast 5 Stunden gedauert.
Die Bahn kommt, allerdings zu spät
Diese Verspätung ist nicht normal, das ist mir klar, doch bei meinen vier letzten Fahrten gab es nicht eine Fahrt, die reibungslos verlief. Jedesmal hatte mein Zug massive Verspätungen, so dass ich mich sogar zu einem geschäftlichen Termin verspätete, obwohl ich natürlich einen großzügigen Zeitpuffer eingerechnet hatte. Solche Verspätungen an einem „normalen“ Tag sind nicht vertretbar. Es gab weder extremes Wetter, noch streikten Mitarbeiter, noch war irgendwo Ferienanfang oder Ende. Es ist unverkennbar, dass das Unternehmen ein völlig desolates Notfallmanagement hat. Es gibt noch viel zu tun bis es wieder heißen kann: „Die Bahn kommt.“