Elba, die kleine grüne Insel im Ligurischen Meer war in diesem Jahr unser Urlaubsziel. Die toskanische Insel, die nur 10 km vor dem Festland liegt, ist ein Mekka für Wassersportler, Wanderfreunde und Ruhesuchende. Wer im eigenen Auto anreist, ist in knapp einer Stunde von Piombino aus mit der Fähre am Ziel. Vom Fähranleger in Portoferraio, der Inselhauptstadt sind es dann nur noch wenige Autominuten in Richtung Magazzini bis zum Hotel Fabicia.
Das Fabricia ist ein Hotel, dem man sein Alter ansieht
Bei sommerlichen 30°C bogen wir auf die lange Einfahrt des Hotels Fabricia ein. Nachdem wir eingecheckt hatten, erkundeten wir ersteinmal das Gelände. Das Hotel versprüht den Charme der späten 80 er Jahre. Das Haus ist sauber und gepflegt, ihm würde allerdings eine Komplettrenovierung gut tun. Auf der Anlage findet der sportliche Gast einen Meerwasserpool, zwei Tennisplätze und eine Tauchschule. Der Pool ist definitiv das Highlight der Hotelanlage, er ist gepflegt und groß, was man von den Tennisplätzen nicht sagen kann. Auf beiden Plätzen stehen verdorrte Gräser, wachsen Moose (verdorrt) und Flechten. Der Bodenbelag besteht aus (Beton?)platten in deren Ritzen, wenigstens auf dem einen Platz, Gräser wuchsen, die Netze hingen ziemlich schlaff rum. So wie die Plätze aussahen, wurde sie vermutlich schon seit längerem nicht mehr gepflegt, dafür spricht auch, dass Müll, der auf der Anlage lag, in den 14 Tagen in denen wir dort waren, nicht entfernt wurde. Das Positive daran, es gab keine Konkurrenz auf den Plätzen. Außer uns spielten nur 2 andere Paare jeweils einmal, ansonsten waren wir ungestört.
Im Tiefgeschoß sind Restaurant und Bar untergebracht. Das Frühstücksbuffett wurde auf der Terrasse aufgebaut, doch schon zu dieser frühen Stunde war es unangenehm warm. Bei gut 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit konnte man es hier nur morgens und abends aushalten. Kaum hatten wir zu Abend gegessen, setzten wir uns auf die Terrasse, die leider viel zu wenig genutzt wurde.
Das Personal im Hotel Fabricia ist nett, aber es gibt etliche Kritikpunkte
Pünktlich um 22:00 kehrte dann allerdings Unruhe ein. Der Kellner, der für den Barservice zuständig war, begann jeden Abend viel zu früh aufzuräumen. Er nahm Polster und Tischdecken ab, löschte Kerzen und räumte diese weg, klappte die Sonnenschirme ein. Hat ihm niemand gesagt, dass das jede Gemütlichkeit oder sogar Romantik im Keim zerstört? So vertreibt man Gäste und bei den Getränkepreisen brauchen sie jeden Gast. Wir haben eine Woche lang jeden Abend einen Spritz, das italienische Kultgetränk aus Aperol und Prosecco für immerhin 7,- € getrunken, bis wir durch Zufall herausgefunden haben, dass es auf der Terrasse des Hotel Mare, dass man am Strand in nur 5 Minuten erreicht, nur 3,70 kostet. Das erklärt vermutlich auch, warum die Terrasse im Mare meist voller war, als im Fabricia.
An einem Abend in der Woche tritt eine Sängerin in Begleitung einer Pianistin, die leider nur ein Keyboard spielt, auf und unterhalten die wenigen Gäste. Das Duett hat hat in der ersten Woche von 21:00 bis 23:30 und in der zweiten Woche nur bis kurz vor 23:00 gespielt. Auch da hat der Kellner mit viel Mühe die Stimmung ruiniert, so dass die Gäste fluchtartig gegen 22:30 das Weite suchten, wenigsten hatten wir so zwei Privatkonzerte.
Schade, dass den Mitarbeitern das Gefühl fehlt. Es gab viele kleine Punkte, die das Hotel optimieren könnte, so war nichts wirklich schlecht, leider war auch nichts wirklich optimal.