Am Freitag Abend verspürten wir ein kleines Hüngerchen, hatten kaum etwas im Haus und keine Lust auf Resteessen oder Einkaufen. Wir entschieden uns kurzfristig eine Pizza essen zu gehen und schwankten zwischen Bad Homburg und Friedrichsdorf. Da unser Junior müde war, entschieden wir uns für das Restaurant „La Montanara“ auf der Friedrichsdorfer Hugenottenstraße. Eigentlich gibt es für mich in Friedrichsdorf keine bessere Pizza als die im Restaurant „Cimino“, aber da man dort nicht besonders gut sitzt, sind wir in das Restaurant „La Montanara“ ausgewichen (was sich als grober Fehler herausstellte). Bislang gab es dort sowohl eine solide Holzofenpizza als auch ordentliche Nudeln.
Mit italienischen Restaurants kann man nicht viel falsch machen
Die Betonung liegt auf gab. Wir fuhren so gegen 20:00 zum Essen und sicherten uns den letzten freien Tisch in dem engen Raum. Der Kellner/Inhaber (?) brachte die Speisekarten und war schon wieder verschwunden, bevor man überhaupt die Chance hatte, Getränke zu bestellen. Nach relativ kurzer Zeit nahm er die Bestellungen auf, wir hatten zwei Mal gemischte und überbackene Nudeln, einmal Tortelloni mit Salbei und Parmesan und eine Pizza. Als erstes wurde die Pizza serviert, dann passierte erstmal garnichts, einige Zeit später kamen die Salbeinudeln und als diese bereits aufgegessen waren, kamen die restlichen Nudeln (hätten wir gewartet, bis das gesamte Essen serviert worden wäre, wäre das bereits servierte Essen, dank einer gefühlten Raumtemperatur von etwa 17,35 °C, eiskalt gewesen).
Eigentlich ist das schon unmöglich, dass drei verschiedene Gerichte zu unterschiedlichen Zeiten an den Tisch kommen, doch wenn die Qualität stimmt, könnte ich notfalls damit leben. Nur leider stimmte die Qualität ganz und gar nicht. Angefangen von den Tortelloni, die brutal versalzen waren (mir ist klar, dass die Italiener ihr Essen stärker salzen, als die Deutschen, aber hier muß der Koch(?) schwer verliebt gewesen sein) und nicht in brauner Butter, sondern in verbrannter Butter und Salbei gebraten waren. Hinzu kam, dass die Portion winzig war. Ich hatte eigentlich kaum Hunger, war aber nach dem Essen nicht satt. Leider habe ich den Fehler gemacht von den Nudeln meines Nachbarn zu naschen. Diese waren fast noch schlimmer. Es kamen zwei kleine Auflaufformen an den Tisch, die mit verschiedenen verkochten Nudeln (Reste?) befüllt, mit einer geschmacklosen Hackfleischsauce vermischt und mit fettigem Käse überbacken waren. Nachdem wir bei den Nudeln Totalschaden erlitten hatten, naschten wir von der Pizza, die bislang immer gut war. Aber auch hier Enttäuschung auf der ganzen Linie. Die Pizza hatte einen penetranten Geschmack, die (Dosen)champignons waren indiskutabel. Sogar die TK-Pizza von Wagner, die ich in der letzten Zeit gegessen habe, schmeckte mir besser.
Pizza aus dem Holzofen schmeckt im Restaurant meist am Besten
Nachdem wir fertig waren und der Wirt abgeräumt hatte, kam bezeichnender weise nicht die Frage, ob es uns geschmeckt hätte und ob wir zufrieden waren. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Ahnte er wohl schon, dass die Antwort negativ ausfallen würde?
Erschwerend kam hinzu, dass es in der kleinen Pizzeria lausig kalt war. Wir hatten während des Essens zum Teil unsere Jacken an, von den eiskalten Füßen ganz zu schweigen. Kein Ort, an dem man länger sitzen möchte, selbst wenn das Essen geschmeckt hätte.
Alles in Allem waren wir diesesmal mehr als enttäuscht und werden so schnell nicht wieder kommen, zumal es in einem Umkreis von 5 km sicher ein Dutzend Italiener gibt, die eine bessere Qualität zu einem vergleichbaren Preis anbieten.