Es hat sich bei uns in letzter Zeit eingebürgert, dass wir Samstag Essen gehen. Wir greifen gern auf eine Zahl an „Lieblingsrestaurants“ zurück, probieren aber immer wieder gern etwas Neues aus. Neulich erinnerten wir uns an ein gemütliches Landgasthaus, in dem wir vor einigen Jahren gut gegessen hatten.
Das Team des Restaurants „Rotes Haus“ kocht ambitioniert und auf gutem Niveau
Nach einigen Recherchen bei Google fand ich das Gesuchte und reservierte einen Tisch für Samstag Abend. Die gut gestaltete Website des Restaurants „Rotes Haus“ ist im Gegensatz zu den Seiten anderer Lokale sehr aktuell und umfasst sogar die derzeit gültige Speisekarte.
Das kleine Örtchen Rockenberg liegt unweit der A5 in der Nähe von Butzbach, etwa 20 Minuten nördlich von Frankfurt.
Wir betraten kurz vor 20:00 das schöne Anwesen und standen in einem stilvollen aber eher engen Flur vor einem Tresen, hinter der eine riesige Kaffeemaschine thront. Von Personal keine Spur. Kurz darauf kamen ein Kellner und seine Kollegin, bemerkten uns knapp und trabten in Richtung Speiseraum. Es gibt nur eine Chance für den ersten Eindruck und der war nicht berauschend. Eine halbe Minute später kamen die Beiden zurück und waren die perfekten Gastgeber.
Wir fanden unseren Platz in dem etwa zur Hälfte gefüllten ländlich-eleganten Gastraum, wurden nach unseren Aperitifwünschen gefragt und mit der Speisekarte versorgt. Der Blick in die Karte verrät, dass die Küchencrew aus ambitionierten Köchen besteht. Kaum hatten wir gewählt, nahm der Kellner die Bestellungen entgegen. Die Zeit bis zur Vorspeise vertrieben wir uns mit einem frisch gebackenem Brot und Kräuterschmand.
Das Restaurant präsentiert eine für eine ländliche Region sehr hochwertige Küche
Die Küche erfreute uns mit einem Karotten-Ingwer-Shot (ein aromatisches Karotten-Ingwer-Süppchen mit Milchschaumhaube in einem Schnapsglas). Die Vorspeisen kamen wenige Minuten später und waren präzise gegart und gut gewürzt. Zum Einen war es die lauwarme Rinderlende mit einem exzellenten Meerrettichschaum, zum Anderen Tintenfisch und Jacobsmuschel. Der Hauptgang bestand aus Skrei, Bandnudeln und Kalb und Gambas. Auch hier war Alles auf den Punkt gegart, saftig und zart. Wem es nicht würzig genug war, konnte sich aus zwei winzigen Weckgläsern mit frisch gebrochenem Pfeffer und Maldon Sea Salt bedienen. Dieses Salz, das eine einzigartige Konsistenz (flakes) hat, kann man sogar pur (in kleinen Mengen) essen.
Nach den zwei Gängen bleibt eigentlich kaum noch Platz für das Dessert, trotzdem bestellten wir ein Schokoladenmilchreis und eine Creme brulee von der Tonkabohne. Der Reis ist für ein Dessert sehr mastig und wäre vom Sättigungsfaktor allein ein Hauptgericht und auch die Creme wartete mit gefühlten 500 Kalorien auf.
Die relativ moderate Rechnung ist vermutlich der ländlichen Umgebung geschuldet, führt aber nicht zuletzt dazu, dass wir sicher öfter hierher kommen werden.
Der Küchenchef des Restaurants „Rotes Haus“ kocht seit September 2012 in der Krone, Bad Nauheim.
Nachtrag: Das rote Haus scheint es auch nicht mehr zu geben. Auf der Homepage findet man jetzt eine Seite für intime Kontakte.
Scheint ja endlich mal ein Lokal zu sein, das sich vom allgemeinen Durchschnitt wohlwollend abhebt. Werde demnächst auch mal vorbeischauen.
Ich war gestern zu Gast im Roten Haus in Rockenberg. Leider kann ich der hier stehenden Bewertung in keinster Weise zustimmen. Als wir die Speisekarten bekamen, waren wir erstmal von der recht kleinen Auswahl an Hauptspeisen überrascht, die sich dann noch weiter minimierte, als uns die Kellnerin eröffnete, dass auf Grund einer neuen Karte nicht mehr alle Gerichte zur Verfügung stehen. Nun konnten sich 7 Personen einigen, wer die restlichen 3 Rumpsteaks bestellen kann, als dann zu allem Überfluss die Nachricht kam, dass es leider doch nur doch 2 gibt. Ich bestellte als Hauptgericht den Seeteufel mit Bärlauch mariniert, frischem Spinat und Kartoffel-Arganöl Espuma. Als dann die Hauptspeise am Tisch eintraf staunte ich nicht schlecht. Der sehr dürftig portionierte Fisch bestand zu 30 % aus Knochen, von der Bärlauchmarinade und dem Spinat keine Spur und auch die Kartoffel-Arganöl Espuma bestand aus einer halben Minikartoffel. Ein Ding der Unmöglickeit dafür 18,20 Euro zu verlangen. Auch als ich beim sporadischen Abräumen der Teller (Dauer ca. 20-25 Minuten) der Bedienung sagte, dass die Portion für eine Hauptspeise mehr als dürftig war kam nicht einmal eine Entschuldigung oder ein Statement. Meine Aussage wurde einfach gekonnt ignoriert. Auch der Service ließ zu Wünschen übrig. Die Damen waren weder besonders freundlich noch um das Wohl der Gäste bemüht. Ich werde dort sicher nicht noch einmal und vor allem nicht mit Gästen Essen gehen, um mir das peinliche Resteessen zu ersparen.
Es tut mir total leid, dass der Abend so schief gegangen ist. Man müsste mal herausfinden ob Ihr Pech oder wir Glück gehabt haben.