Brot ist zumindest in Deutschland ein Grundnahrungsmittel. An jeder Ecke kann man es kaufen, natürlich auch Brötchen. In Bäckereien, an Kiosken, im Supermarkt und beim Discounter, sogar Tankstellen bieten frisch aufgebackene Brötchen an.
Aber ist das was wir da bekommen auch das was wir eigentlich wollen? Diese Frage muß man wohl mit einem klaren jein beantworten. Hier ist es wie mit vielen Dingen, „what you see is what you get“ anders gesagt „what you pay for is what you get“.
Kein solider Handwerksbetrieb kann Brot und Brötchen zu den Dumping Preisen anbieten, die der Kunde teilweise zu zahlen bereit ist. Brötchen für wenige Cent, Pakete mit Schnittbrot die gerade mal einen Euro kosten, was kann man da erwarten?
Wo kommen unsere Brote her?
Letzten Sonntag haben wir frische Brötchen beim Bäcker gekauft. Die Weißmehlbrötchen waren dabei halb so groß wie ein Brot, wogen aber nur gefühlte 10 g (es waren wohl eher 50 g) , sie wirkten fast wie Styropor Attrappen. Bereits am nächsten Tag waren sie alt. Beim Brot ist es das Gleiche. Vor einigen Tagen sah ich eine Sendung im Fernsehen, in der erzählt wurde, dass unsere Backlinge, die uns förmlich für „ein Appel und ein Ei“ hinterhergeworfen werden, aus China und nicht mal mehr aus Europa kommen. Wenn die Brötchen bei uns fast nichts mehr kosten, vorher aber um die halbe Welt transportiert wurden, was für Rohstoffe stecken dann eigentlich noch darin?
Aber es gibt sie noch die altmodischen Bäcker, die sich weigern mit Backmischungen und Backlingen zu arbeiten, die ihren Sauerteig selber ansetzen. Hier kostet die Backwaren mehr als beim Kollegen. Aber tut es das wirklich? Wenn man ein traditionelles Sauerteigbrot nimmt, ist man nach ein oder zwei Scheiben satt, von diesen leichten Broten, benötigt man schon einen halben Laib. Auch darf man nicht vergessen, dass traditionell gebackene Brote auch dann noch gut schmecken, wenn es 2 oder 3 Tage alt ist, das aus der „Billigproduktion“ schmeckt frisch schon nicht besonders, nach 1 Tag, kann man es nur noch an die Enten verfüttern.
Gutes Brot kann ruhig ein oder zwei Tage alt sein
Zum Glück gibt es mittlerweile immer mehr Läden, in denen traditionell backen und wo es wieder schmeckt wie früher. In Frankfurt gab es vor ungefähr 20 Jahren einen kleinen Bäcker in der Näher der Bergerstrasse, da wurde nur 3 x pro Woche Brot gebacken. Wenn der Kunde dann am nächsten Tag fragte ob das Brot frisch sei, wurde ihm gesagt, dass es am Tag zuvor gebacken wurde und dass das Liegen nicht schädlich, sondern vielmehr dem Geschmack dienlich sei. Leider wurde diese Bäckerei aus Altersgründen schon vor Jahren geschlossen.
Aber auch heute gibt es noch Läden, die hervorragende Backwaren anbieten. Allen Voran das „Brot und Butter“ in Frankfurt, hier wird in einer gläsernen Backstube Teig produziert und Brote gebacken. Auch die Brote bei „Brot und seine Freunde“ schmeckt erstklassig.
Es mag sein, dass es vielen egal ist, was sie essen, da aber auch ein gutes Brot nicht wirklich teuer ist, sollte man sich diesen Luxus gönnen. Schließlich wollen wir in Zukunft nicht die Arbeitsplätze chinesischer Bäcker erhalten sondern vor Allem die der deutschen traditionell backenden Bäcker.