Früher gab es im Supermarkt Salz. Nicht mehr und nicht weniger. Irgendwann entdeckte man, dass man Jod und später Fluor beimengen kann, was der Volksgesundheit auf die Sprünge helfen sollte. Dann folgten Kräuter und andere Gewürze, aber eigentlich war es immer nur das gleiche Produkt. Normales Salz mit „Rieselhilfe“ vermengt. Wirkliche Alternativen gab es kaum.
Salz ist eines der wichtigsten Gewürze in unserer Küche
Vermutlich war es die deutsche Spitzengastronomie, der wir einen Wandel zu verdanken hatten. Urplötzlich standen zuerst in Feinkostläden und Gewürzhandlungen kleine Pappdöschen mit „Fleur de sel“ aus dem Süden Frankreichs. Den feinen Salzblumen folgten dann das Himalaya Salz, dass ich mir erstmals in einer Apotheke kaufte. Hier wurde es sowohl fein als auch in großen Brocken angeboten, die man wahlweise für „Nasenduschen“ oder Fußbäder verwenden konnte. Dafür legt man einfach einen Stein in Wasser und wartet bis die Flüssigkeit gesättigt ist. Diese Lösung ist ideal für die Verwendung in „Nasenduschen“ zur Bekämpfung von Schnupfen.
Heute bekommt man viele Salze in jedem gut sortierten Supermarkt
Da ich keine zugefügte Rieselhilfe möchte, brauche ich noch ein preiswertes Salz, um zum Beispiel Nudelwasser zu würzen. Hierfür nehme ich normales grobes Meersalz, dass möglichst wenig behandelt ist.
Jetzt fehlt mir noch ein grobes Salz, mit dem ich Fleisch, Fisch oder Gemüse aus dem Ofen würze. Hier kam mir ein Zufall zu Hilfe. Ich war beim Edelfisch in Frankfurt und suchte eine Zutat für unser Abendessen. Dabei stieß ich auf ein wunderbares feuchtes Meersalz aus Portugal, dass sofort Einzug in meine Küche fand.
Viele werden sich jetzt fragen was das soll. Wieso sollte es Unterschiede geben, also was soll der Quatsch. Vor einiger Zeit gab es einen interessanten Artikel im Feinschmecker über das Thema und Welches am Besten zu welchem Gericht passt. Dieser Artikel las sich fast wie der Bericht eines Sommeliers, der erklärt welcher Wein zu welchem Essen passt und das die Wahl der Beilagen und der Zubereitungsarten entscheidend ist welcher Wein bzw. Salz das Gericht unterstützt oder zerstört.
Mit meiner Leidenschaft für dieses Gewürz stehe ich noch am Anfang. Ich habe etwa ein halbes Dutzend verschiedener Salze. Meine neuste Sorte ist ein schwarzes Hawaiianisches Salz, das ich nur zu gegrilltem Fisch oder Muscheln serviere, da dort der optische Effekt am stärksten ist. Außerdem macht es Spaß, Gäste oder meine Familie zu verwirren, da es aufgrund der „falschen“ Farbe schwierig ist, das Salz als solches zu erkennen.
Zwischenzeitlich gibt es eine riesen Auswahl an den verschiedensten Salzen aus aller Herren Länder und man findet sie schon lange nicht mehr nur in Feinkostläden. Letzte Woche habe ich in der Lebensmittelabteilung des Kaufhofs auf der Frankfurter Zeil eine Vielzahl der unterschiedlichsten Salze gefunden und bei den relativ moderaten Preisen, kann man von Zeit zu Zeit ein neues Salz probieren.