Kürzlich sind wir vom Taunus nach Italien gefahren. Wir starteten am Freitag Mittag in Richtung Süden und fuhren mit einem guten Durchschnittstempo, als uns ein fieser Stau bei Baden Baden ausbremste. Anscheinend gab es einen größeren Unfall in einer Baustelle und so ging bei rund 30°C nichts mehr. Nichts ist schlimmer auf einer längeren Autofahrt, als ein Stau, der sich nicht zügig auflöst. Aber wir hatten Glück im Unglück. Ein paar pfiffige Zeitgenossen haben eine Leitplanke rausgeschraubt und so konnten zumindest die PKW den Stau durch diese Lücke verlassen und über Feldwege einen großen Bogen um dieses Nadelöhr machen. Dies dauerte zwar lang, aber war allemal schneller, als weiter im Stau zu stehen. Erst als wir die Schweizer Grenze überquert hatten, hörten wir, dass die Unfallstelle geräumt war.
Das Just Hotel liegt verkehrsgünstig an der A9 in Norditalien
Unsere Gesamtstrecke sollte uns 1100 km in Richtung Süden führen und da wir am nächsten Tag eine Fähre erreichen mussten, nutzten wir einen kurzen Zwischenstopp, um die Maut für Schweizer Autobahnen zu entrichten. Bekanntermaßen zieht sich die Strecke durch die Schweiz, so daß unser Tagesziel hinter dem Gotthard lag. Da Schweizer Knöllchen happig sind, fuhren wir ziemlich relaxt durch das Land der teuren Uhren und Schokoladen (ich habe in der Schweiz noch nie eine Kuh gesehen, wo verstecken die Eidgenossen ihr Milchvieh?) Am Gotthard entschieden wir uns gegen den Pass und gaben aus Gründen der Zeitersparnis dem Tunnel den Vorzug.
Ab hier wurde es spannend. Wir suchten ein Zimmer für eine Nacht. Auf dem Weg liegt keine größere Stadt und von der Autobahn aus konnten wir kein nettes Hotel finden, also fuhren wir nach Lugano, wo wir aber nicht fündig wurden. In Lugano fand ein Festival statt und das trieb die Hotelpreise auf über 300 Euro pro Nacht. Wucher! Also fuhren wir weiter und schauten, ob es in Italien besser ist. Aber auch hier war es in den Städten schwierig, zumal es zwischenzeitlich schon nach 22:00 Uhr war.
Das Hotel ist zwar groß, man fühlt sich trotzdem gut aufgehoben
Gerade hatten wir es aufgegeben und waren wieder auf die Autobahn aufgefahren, als wir nach wenigen Kilometern eine Hotel Leuchtreklame sahen. Wir verließen die Autostrada und versuchten unser Glück und diesmal klappte es. Im Just Hotel gab es tatsächlich noch ein Zimmer. Die Hotelanlage war riesig und ein Wenig unübersichtlich und perfekt auf größere Busgruppen eingestellt. Trotzdem war Alles äußerst sauber und gepflegt.Wir bezogen rasch unser Zimmer, um dann noch kurz an der Bar eine Kleinigkeit zu essen.
In dem Zimmerpreis von „nur“ 107,- war sogar noch das Frühstück für drei Personen inbegriffen. Alles in Allem stimmte hier das Preis-/Leistungsverhältnis und trotz der Lage direkt an einer vielbefahrenen Autobahn war es im Hotel absolut leise.
Von der Lage her ist das Just Hotel sicher kein Urlaubshotel, aber für die Durchreise kann man es kaum besser treffen. So haben wir uns nicht nur 200,- im Vergleich zu Lugano gespart, sondern auch die Ausfahrt aus einer wuseligen Stadt, was sicher Zeit gekostet hätte.