Vor wenigen Tagen kam das Neue Heft „Frankfurt Geht aus 2010“ heraus und ist wieder voller neuer und altbewährter Restaurants. Jedes Jahr im Sommer erscheint das Heft, das den Frankfurtern sagt, wohin man diese Saison essen gehen kann, welcher Wirt sich bemüht, welcher sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Ebenso spannend wie das Urteil wer in einer der verschiedenen Kategorien die Nase vorn hat, ist die Frage: Wer hat es in die „Flop 10“ geschafft. Die „Unsäglichen“ sind die Restaurants, die auch bei mehrmaligen Besuchen auf der ganzen Linie versagt haben.
Das persische Restaurant bietet gewohnte Zutaten in ungewohnter Zubereitung
Letzte Woche wollte ich mit einer Freundin essen gehen, da kam das neue Heft genau richtig und ich stöberte ein wenig durch das Register. Der Hungrige hat die Qual der Wahl zwischen Veggi oder Bio, gutbürgerlich oder romantisch, trendy oder günstig und vor Allem internationale Restaurants. In Frankfurt gibt es eine riesen Auswahl an Restaurants und Imbissen aus fast allen Ländern dieser Welt, also musste ich mich zwischen Chinesen, Thai, Inder, Latino, Türken, Australier und einer ganzen Reihe weiterer Tipps des Frankfurter Restaurant Führers entscheiden. Nachdem ich in Ruhe das neue Heft gelesen hatte, entschieden wir uns für ein Persisches Restaurant, das in seiner Kategorie auf Platz 1 steht.
Das Kish befindet sich in einem in grellem Orange gestrichenen Haus in der Leipziger Strasse 16a. Wenn man nicht weiß, was einen erwartet, hat man nicht unbedingt viel Vertrauen und so standen wir schon einmal vor einem Jahr vor der Tür und trauten uns nicht hinein. Damals haben wir uns für die „Lodge“ ein erstklassiges Steakhaus im Taunus entschieden, doch dieses mal betraten wir voller Vorfreude das Lokal.
Im Restaurant „Kish“ gibt es viel leckeres Lamm und Huhn
Als wir gegen 19:30 eintrafen, mussten wir trotz der etwas niedrigen Temperaturen zunächst auf der Terrasse sitzen, da das Restaurant für eine Firmenfeier reserviert war. Zum Aufwärmen gab es erstmal einen Minztee mit Cardamom und Rosenwasser, während wir unser Essen auswählten. Die Vorspeisen kamen zügig und waren der perfekte Auftakt für ein orientalisches Essen. Der sehr charmante Service hatte erbarmen mit uns und so bekamen wir nach etwa einer halben Stunde einen Platz im Lokal. Dort wurden die Hauptgerichte serviert. Die Spieße bestehend aus Lammfleisch, Gemüse und Hähnchen waren zart und würzig aber nicht scharf und wurden von dem für das Land typischen Reis begleitet. Die persische Küche zeichnet sich dadurch aus, dass sie irgendwie exotisch ist, aber nicht fremd schmeckt, so dass auch diejenigen gefallen daran finden, die vor Neuem ersteinmal zurückschrecken und lieber Gewohntes bestellen. Eigentlich waren wir nach den Vor- und Hauptspeisen schon reichlich gesättigt, aber ein kleines Dessert geht immer noch. Im Kish wird ein hausgemachtes Safraneis mit gebackenen Datteln angeboten, dass definitiv eine Sünde wert ist.
Nach rund zwei Stunden verließen wir das opulent eingerichtete Lokal, in dem wir lecker und preiswert gegessen haben und freuen uns darauf demnächst den ganzen (Sommer)Abend auf der Terrasse zu verbringen.