Ein Flank Steak ist immer noch ein Exot auf deutschen Grills. Endlich hat die Grillsaison wieder begonnen. An den Wochenenden und manchmal auch unter der Woche riecht man in den Wohngebieten gegrilltes Fleisch. In den meisten Fällen findet man vermutlich Teile vom Schwein und Huhn auf dem Grillrost. Das allseits beliebte Nackensteak und Würste drängen sich über der Glut. Das größte Problem bei dieser Art des Grillens ist, dass derjenige der den Grill bedient entweder eine Wurst im Stehen bekommt oder allein als letzter isst. Einer der häufigsten Fehler ist, dass das Grillgut oft außen verbrannt und innen halb roh ist.
Grillen macht Spaß, wenn man etwas Besonderes möchte, dann sollte man zu einem Flank Steak greifen
Wir sind seit zwei Jahren dazu über gegangen, dass wir nur noch eine Sorte Fleisch grillen und das an einem Stück. Beispielsweise lässt sich auf dieses Weise eine ausgebeinte Lammkeule oder -schulter perfekt im Ganzen grillen. Natürlich benötigt man dafür einen Kugelgrill. Damit ist es möglich indirekt zu grillen, so dass das Fleisch außen goldbraun und knusprig und innen zartrosa und saftig wird. Wenn es schneller gehen soll und man nur ein kleines Stück Fleisch grillen möchte, greife ich gern auf den Bauchlappen zurück.
Das Flank Steak ist in amerikanischen Steakhäusern weit verbreitet, findet sich bei uns allerdings – zu Unrecht – nur selten auf Speisekarten oder in den Läden. Das Stück ist der Bauchlappen und ist damit naturgemäß nicht besonders groß. Ein Stück wiegt etwa zwischen 800 und 1400 Gramm.
Es muss nicht immer Wurst sein, wie wäre es mal mit einem Flank Steak auf dem Grill
Das Flank Steak ist sicher nicht Butter zart wie das Filet, doch dafür hat es Charakter und einen intensiven Geschmack. In den meisten Rezepten die man so im Internet findet, wird empfohlen das Fleisch über Nacht zu marinieren. Das tut dem Fleisch sicher gut, doch geht es auch anders. Ich habe schon mehrfach ein Flank Steak auf den Grill gelegt und es nie eingelegt. Mir scheint das Fleisch eigentlich eher unkompliziert. Ich habe es sowohl direkt bei hohen Temperaturen als auch indirekt bei mittlerer Temperatur gegrillt. Das Einzige was man beachten muss, scheint einerseits die Garstufe zu sein. Es darf weder zu roh noch zu gar sein. Medium rare ist nach meiner Meinung ideal. Das allerwichtigste ist, dass man das Fleisch nach dem Grillen quer zur Faser in dünne Scheiben schneidet. So ist das Fleisch kernig aber nicht zäh und anders als Premiumstücke wie das Filet ist es hoch aromatisch. Ich persönlich würze es nach dem Grillen nur mit etwas Fleur de sel und frisch gemahlenem Pfeffer. Wenn man Grillsaucen oder Marinaden verwendet, wird nur der Fleischgeschmack überdeckt.
Es lohnt sich die Augen offen zu halten, manchmal bekommt man es an gut sortierten Fleischtheken, man kann auch seinen Metzger fragen. Ich habe amerikanische Flank Steaks bei der Metro gekauft. Dort habe ich das Kilo für rund 20,- bekommen.